Eine mysteriöse DNA-Sequenz führt zum mächtigen Werkzeug der Gentechnik

Im Rahmen des Exkursionstages besuchte uns am 28. Oktober Dr. Torsten Fauth, Zellbiologe und Gruppenleiter bei Akribion Therapeutics GmbH aus Zwingenberg, an unserer Schule.

Herr Fauth präsentierte unserem Biologie Leistungskurs die bekannte CRISPR-CAS Genschere und deren Wirkungsweise. CRISPR-CAS ist eine revolutionäre Gentechnologie, mit dessen Hilfe Organismen und deren gesamte DNA gezielt modifiziert werden können.

In seinem fesselnden Vortrag stellte er unter anderem die Historie der Genschere vor, denn bereits 1987 entdeckten Yoshizumi Ishino und seine Kollegen im Bakterienstamm die Existenz sich wiederholender DNA-Abschnitte, die heute als CRISPR bekannt sind. Zudem veranschaulichte Dr. Fauth uns die allgemeine Wirkungsweise der Genschere und bezog uns bei vielen Darlegungen bestimmter Forscherüberlegungen und Versuche in biologische Deutungen ein, so dass ein Dialog zwischen Experte und uns Schülerinnen und Schülern entstand.

Anhand aktueller Beispiele zeigte er uns außerdem Anwendungen der fortschrittlichen CRISPR-Technologie, etwa wie man mithilfe gezielter Eingriffe in Membranproteine die Zellvolumenregulation unserer Haut erforschen kann. Darüber hinaus stellte er das in den USA entwickelte, weltweit erste anerkannte Medikament gegen Sichelzellanämie auf CRISPR-Cas-Basis vor, das durch diesen Fortschritt einen ersten Ansatz zur Heilung dieser schweren Erkrankung bietet.

Für unseren Biologie Leistungskurs war dieses „special event“ eine aufschlussreiche und horizonterweiternde Möglichkeit, realitätsnahe Themen direkt auf den im Unterricht behandelten Stoff anzuwenden.

Am Ende des Vortrages gab der Referent noch einen kurzen Einblick über den verfassungsrechtlichen Hintergrund in Deutschland bezüglich des Embryonenschutzgesetz und Stammzellgesetz im Zusammenhang zu den Artikeln 1, 2 und 5 des Grundgesetzes, um auch auf die ethischen Problemstellungen, die sich mit der neuen Technologie auftun, darzulegen.

Es war eine großartige Erfahrung für uns zu erleben, wie Schulthemen im Alltag und in zukunftsorientierten Kontexten wiederzufinden sind und Unterrichtsinhalte direkt auf unbekannte, neue Fragestellungen anzuwenden sind.

Dafür möchten wir uns bei Herrn Dr. Torsten Fauth für seinen sehr ausführlichen und aufschlussreichen Vortrag sowie bei unserer Lehrerin Frau Mirus für die Organisation des Exkursionstags und das Herstellen des Kontaktes bedanken.

Es kann sogar sein, dass wir Herrn Dr. Fauth bei der nächsten GoeBIT 2026 - dann als Professor für Biotechnologie der Fachhochschule in Fulda - wieder in unsere Schule begrüßt dürfen.

(Henry Braun und Moritz Dünkel, Q3)