Sponsorenlauf am Goethe-Gymnasium finanziert neue Photovoltaikanlage mit
Wenn 1300 Schülerinnen und Schüler die Beine in die Hand nehmen und freiwillig acht Tage lang Laufrunden über den Schulhof drehen, dann kann nur etwas wirklich Überzeugendes dahinterstecken: Eine neue Photovoltaikanlage soll am Goethe-Gymnasium gebaut werden, welche ein Drittel des schulischen Stromverbrauchs im Jahr decken soll.
Die gewaltige Investition von 80 000 Euro will der Förderverein der Bergsträßer Europaschule stemmen – und hatte die Idee, diese Summe über einen Sponsorenlauf mitzufinanzieren. Nun ist klar: 30 000 Euro hat die Aktion in die Baukasse des Vereins gespült.
1300 Schülerinnen und Schüler waren aufgerufen, einen 220 Meter langen Parcours im Rahmen des Sportunterrichts zu absolvieren und sich Sponsoren zu suchen, die bereit waren, jede gelaufene Runde mit einem vorher festgelegten Betrag zu unterstützen. Auch die Lehrerschaft mochte nicht zurückstehen: Wer nicht selbst laufen konnte oder wollte, durfte Sponsor sein. Dem Vernehmen nach wurden 30 Lehrerinnen und Lehrer auf der Strecke gesichtet, die vom Kollegium zu höheren Rundenzahlen angetrieben wurden.
Ja, wo laufen sie denn?
Die „Tour de Goethe“ entpuppte sich als wahrer Crosslauf: Vor einer stattlichen Geräuschkulisse der Anfeuernden ging es jeden Tag an den Klettertürmen vorbei, um den Basketballkorb herum, an der Mensa entlang über die Treppe zum Hauptgebäude hinunter in den Fahrradkeller und von dort die Nottreppe wieder hinauf. Im Schnitt schafften die Teilnehmenden fünf Runden, was eine schöne Dreisatz-Aufgabe für den Mathematik-Unterricht ergibt – und bei insgesamt 6650 Runden im Ergebnis eine großzügige Spende von rund 4,50 Euro pro Runde, die von den Sponsoren gezahlt wurde.
Schulleiter Christian Peter ist glücklich über die Größe der geplanten Anlage auf dem Turnhallendach, die mit einer Fläche von 250 bis 370 Quadratmeter voraussichtlich zwischen 55 und 80 Kilowatt-Peak liegen wird und zwischen 50 000 und 80 000 Kilowattstunden an Energie erzeugen kann – „praktischerweise genau zu der Tageszeit, in der Strom in der Schule benötigt und verbraucht wird.“
Auch die Umwelt gewinnt
Beeindruckend ist deren Umweltbilanz: Zwischen 30 und 50 Tonnen CO2 werden damit jährlich eingespart. „Moderne Photovoltaikmodule erwirtschaften schon nach knapp anderthalb Jahren so viel Energie, wie ihre eigene Herstellung gekostet hat“, weiß Peter. „Die Funktionsdauer liegt bei deutlich über 20 Jahren, sodass sie aus ökologischer Sicht ein riesiges Plus erwirtschaften.“ Und tatsächlich: Die alte Anlage auf dem Dach des Hauptgebäudes, die bereits vor 19 Jahren in Betrieb gegangen ist, produziert weiterhin ökologisch und wirtschaftlich gewinnbringend Strom – wenn auch die Einspeisevergütung ins öffentliche Netz nach 20 Jahren wegfallen wird. Mit der neuen Anlage werden aber wieder neue monatliche Einnahmen an den Förderverein fließen, die so wiederum der Schule zugutekommen. Letzte Abstimmungen mit dem Schulträger stehen zwar noch aus, aber vor den Weihnachtsferien, hofft man am Goethe-Gymnasium, könnte es so weit sein. (Ritter)