16-jährige Goethe-Schülerin wird Zweite beim bundesweiten Fremdsprachenmarathon
Nomen est omen? Elisabeth Meister vom Goethe-Gymnasium Bensheim gewinnt beim Bundespreis Fremdsprachen im Solo-Wettbewerb den zweiten Preis national, und der hessische Kultusminister schwelgt in Superlativen. Alexander Lorz würdigt in seinem Glückwunschschreiben die „ausgezeichneten Sprachkompetenzen und herausragenden Leistungen“, mit denen Elisabeth die anspruchsvollen Aufgaben in ihrer ersten Fremdsprache Französisch sowie auf Englisch gelöst hat und freut sich über den „beeindruckenden Erfolg“, um gleichzeitig für die hervorragende unterrichtliche Arbeit an der Bergsträßer Europaschule zu danken.
Im Diwan-Gespräch ging es nochmals um das vielbeachtete Projekt zum 150-jährigen Schuljubiläum
63 Stolpersteine ließ die Schulgemeinde des Goethe-Gymnasiums im Jahr 2022 verlegen, um den ehemaligen jüdischen Mitschülerinnen und ihrer Familien zu gedenken, die durch Vertreibung oder Ermordung Opfer der nationalsozialistischen Diktatur geworden waren.
Die Aufregung war am Goethe-Gymnasium Bensheim mit Händen zu greifen: 180 neue Fünftklässler, neue Eltern – und ein neuer Schulleiter! Christian Peter, frisch im Amt, blickte in hunderte erwartungsvolle Gesichter bei der Einschulungsfeier in der Turnhalle am Auerbacher Weg. Wer war wohl am aufgeregtesten? Der Neue, der von seinem Kollegium zum ersten großen Auftritt eine rote Schultüte bekam, bekannte jedenfalls: „Wir haben etwas gemeinsam. Nicht nur ihr startet am Goethe-Gymnasium!“
„Sie sind Königsalbatrosse“, rief Schulleiter Jürgen Mescher den Abiturienten des Goethe-Gymnasiums zu und griff bei der Abschlussfeier des Abi-Jahrgangs 2022 am Mittwochabend im Bensheimer Bürgerhaus auf ein Bild zurück, das der Schriftsteller Christoph Ransmayr in seinem Buch „Atlas eines ängstlichen Mannes“ gezeichnet hat. In der Erzählung „Flugversuche“ berichtet er von einem Jungvogel, der sich trotz aller Widrigkeiten der Welt – Krieg, Krisen, Naturkatastrophen… – „mit einem langgezogenen Triumphschrei in eine vollendete Schleife fallen lässt“, um dann „im Sturm ruhig über umbrandete Klippen dahinzusegeln“.
Lebensträume realisieren
In einer bewegenden Ansprache ermunterte Mescher die 142 jungen Frauen und Männer, sie mögen ihre Lebensträume „mit aller Kraft realisieren“ – gleichzeitig ermutigte er sie aber auch dazu, von offensichtlich unerfüllbaren Lebensträumen rechtzeitig Abstand zu nehmen, um nicht am Ende des Lebens die wirklichen Chancen verpasst zu haben und große Ernüchterung zu erfahren. Vom „Goethe“ ausgestattet mit der erforderlichen „geistigen Mitgift“ sei es jetzt unerlässlich, sich nicht dem Gefühl hinzugeben, von der Schule befreit zu sein, „sondern frei für etwas zu sein“: „Sie werden nie wieder so viel Freiheit haben wie jetzt, um den weiteren Lebensweg zu gestalten – nehmen Sie sich diese Freiheit!“
Jürgen Mescher geht endgültig – Christian Peter wird neuer Schulleiter
Eine Ära ist zu Ende: Mit einer privaten Feier auf dem Schulhof verabschiedete sich Schulleiter Jürgen Mescher nach insgesamt fast 20 Jahren in der Leitung der Bergsträßer Europaschule vom Kollegium am Goethe-Gymnasium Bensheim. „Nach einer langen Karriere an einem sehr erfolgreichen G8-Gymnasium in meinem Bezirk“ resümierte Schulamtsleiterin Susann Hertz und überreichte die Pensionierungsurkunde ohne jeden Schnörkel – sie hatte zuvor versprechen müssen, keine Rede zu halten. Aber so viel dann doch: „Und wir wissen alle schon, wie es weitergeht.“ Stellvertreter Christian Peter sei ab 1. August mit der Leitung der Schule beauftragt.
Großer Empfang für Goethe-Schüler im heißgeliebten Brisighella
Es war ohne Frage eine besondere Ehre – und 35 Jugendliche waren sofort mucksmäuschenstill: Im Festsaal des historischen Rathauses von Brisighella (Italien) wurden die Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums und ihre Lehrer von der Stadtregierung empfangen. Brisighella, das in der Emilia-Romagna malerisch unter drei Hügeln liegt, ist zwar mit Zwingenberg verschwistert, aber das benachbarte Goethe-Gymnasium pflegt seit inzwischen über zehn Jahren einen lebhaften Austausch mit der Gemeinde, die als eine der schönsten Italiens gilt. Dezernent Gian Marco Monti dankte den „professori“ Martina Limp, Ute Ritter und Rudolf Wein, ihre traditionell gewordene Begegnungsfahrt nach einer erzwungenen zweijährigen Pause durch die Pandemie trotz weiter bestehender Schwierigkeiten mit gleich drei Schülerjahrgängen wieder aufgenommen zu haben, und betonte die Bedeutung dieser „aktiven Präsenz“ für die Region selbst.
Goethe-Schüler lernen am Ort des Massakers von Marzabotto
„Ich habe so viel Gewalt erlebt, ich will mit Gewalt nichts mehr zu tun haben.“ Dies waren die Worte Cornelias auf die Frage, was sie tun würde, wenn sie den Mördern ihrer Familie gegenüberstünde. Cornelia Paselli verstarb kurz vor ihrem 97. Geburtstag im April dieses Jahres. Sie war eine der letzten Überlebenden das Massakers in den Bergen bei Marzabot-to in der Emilia-Romagna, Italien, wo SS-Soldaten Ende September 1944 mehr als 770 Zivi-listen töteten und ganze Dörfer auslöschten. Nach dem Verbrechen blieb die Region un-bewohnt.
Alexander Späth aus Bensheim beschäftigt sich in Marburg mit dem Potenzial Erneuerbarer Energien / Einblicke in Forschung und Lehre
Das Bewusstsein für den Ausbau Erneuerbarer Energien ist wacher denn je. Die aktuelle weltpolitische Situation hat deutlich gemacht, wie wichtig ein Umstieg auf nachhaltige Lösungen tatsächlich ist. „Das Thema ist unfassbar akut“, betonte der Sciene-YouTuber Jacob Beautemps beim 32. Erfinderlabor. Doch nachhaltige Technologien für die Zukunft des Planeten brauchen ein hohes Maß an Innovationen und kreativen Konzepten, so der studierte Physiker. „Dafür braucht es kluge Köpfe wie euch“, so Beautemps über die 16 hoch motivierte Oberstufenschüler*innen, die sich eine Woche mit diesem Themenkomplex auseinandergesetzt haben.
Darunter auch Alexander Späth vom Goethe Gymnasium in Bensheim: „Meine Erwartungen vom Erfinderlabor, viel Neues über Wasserstoff zu lernen, wurden in den letzten Tagen erfüllt. Auch wenn es am Anfang etwas schwierig war, sich in ein unbekanntes Thema hineinzuzudenken, hat mir die Arbeit im Team in den letzten Tagen viel Spaß gemacht.“
Die Organisation „Bundesweite Informatikwettbewerbe“ (BWINF) veranstaltet in jedem Jahr den Wettbewerb „Informatik-Biber“. Seit vielen Jahren nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Informatikkurse des Goethe-Gymnasium erfolgreich daran teil.
In diesem Jahr hat die Informatik-Fachschaft das Motto des Wettbewerbs „Informatik für alle“ zum Anlass genommen, und die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen geschlossen zum Wettbewerb angemeldet. Am Wettbewerbstag konnten sich diese vor der Teilnahme in kurzweiligen Vorträgen über die Wissenschaft Informatik und den Informatikunterricht am Goethe-Gymnasium informieren. Die Informationsveranstaltung gepaart mit der Wettbewerbsteilnahme in Klasse 9 stellt einen weiteren festen Baustein des Konzeptes am Goethe dar, das allen Schülerinnen und Schülern eine Grundbildung in Informatik verschaffen will.
„Goethe liest“ zum Abschluss an den Nachbarschulen auch auf Englisch
Bevor sich rote Herz-Luftballon – Symbol der Aktion „Goethe liest Lieblinge“ – verabschiedet, flog er vor den Sommerferien noch an seine beiden letzten Orte: die Kirchberg- und die Seebergschule. Damit wurde das Motto der Veranstaltung zum 150. Schuljubiläum des Goethe-Gymnasiums Bensheim eingelöst: Schülerinnen und Schüler waren mit 15 Texten an 10 Orten in einer Stadt aufgetreten und lasen vor: unter anderem im Seniorenheim, auf dem Kirchberghäuschen, im Café, auf dem Markplatz, im Kindergarten. Diesmal von Hunden, Katzen, verliebten Federmäppchen, Freundschaft und viel „ice cream“: Unter der Leitung ihrer Englischlehrerin Nina Schwarz hatte die Klasse 6d fünfzehn eigene Geschichten verfasst.
Dass es beim Europäischen Wettbewerb Preise „abräumt“, ist für das Bensheimer Goethe-Gymnasium wahrscheinlich schon gewissermaßen Normalität, zumal es als Europaschule regelmäßig mit großem Engagement daran teilnimmt. In diesem Jahr wurde der von der Europäischen Bewegung Deutschland getragene Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zum 69. Mal ausgetragen – und das „Goethe“ brachte noch mehr Preise nach Hause als üblich.
An der Schule waren eine Bundessiegerin und 23 Landessiegerinnen und -sieger zu verzeichnen, die in der Mensa der Schule geehrt wurden, bevor ein Teil der Ausgezeichneten in einigen Tagen auch im Wiesbadener Landtag Urkunden erhalten wird. Als weitere Bensheimer Schule hatte die Karl-Kübel-Schule am Wettbewerb teilgenommen und sechs Preise gewonnen.