Sichtlich gerührt und emotional aufgewühlt bedankte sich Marc Kaman, Enkel von Erna Rohrheimer, bei den Schülerinnen und Schülern der Geschichtswerkstatt des Goethe-Gymnasiums, dass sie die Erinnerung an seine Großmutter Erna wieder erweckt und transparent gemacht haben. Bis dato habe er nur wenig über deren Lebensweg und Schicksal gewusst. Er besitze zwar einige Fotos, habe aber nicht gewusst, um wen es sich bei den darauf abgebildeten Personen handelt.
Erna Rohrheimer, frühere Schülerin des Goethe-Gymnasiums (damals noch Höhere Töchterschule), war 1938 mit ihrem Vater Eduard und zahlreichen jüdischen Emigranten vor den Nazis mit dem legendären Transatlantik-Passagierschiff St. Louis von Hamburg aus in die USA geflüchtet. Cedric (17) von der Geschichtswerkstatt hat ihren Lebensweg anhand von Dokumenten bis ins Detail recherchiert: „Von New York aus sind Erna und ihr Vater ins German Town nach Philadelphia gezogen, wo sie zunächst in einem Restaurant gearbeitet hat.“
„Ich lege an allen Gedenksteinen für jedes Opfer eine Blume ab“, sagte Gisela Steines vom Vorstand des Heimat- und Kulturvereins und streute weiße Blütenblätter auf die Stolpersteine, in denen die Namen von Eduard Rohrheimer und seiner Tochter Erna eingraviert sind. Erst wenige Minuten zuvor hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig die kleinen quadratischen Messingplatten in den Bürgersteig vor dem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus der Familie Rohrheimer in der Rheinstraße 4 eingelassen. Seit 1996 hat Demnig in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus mehr als 75 000 Steine deutschland- und europaweit verlegt.
Erfreulich viele junge Menschen wohnten der sechsten Stolperstein-Verlegung in Lorsch bei – was üblicherweise durchaus ungewöhnlich ist, in diesem Fall aber dennoch nicht weiter erstaunlich war. Schließlich waren es Schüler der Geschichtswerkstatt des Goethegymnasiums in Bensheim, die beharrlich in alten Schulakten und auf Internetportalen zur Ahnenforschung das Schicksal jüdischer Schülerinnen und deren Familien, die vor dem Naziregime geflohen waren, die deportiert oder ermordet wurden, recherchierten. Das Erinnerungsprojekt mit der Verlegung von Stolpersteinen hat die Schulleitung mit Patenschaften finanziert.
Mehr als 100 000 Stolpersteine hat Gunter Demnig schon verlegt. Mit seinem Projekt will der 1947 in Berlin geborene Künstler „die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner/Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig erhalten“.
Vor deren letzten selbstgewählten Wohnort lässt er Gedenktafeln aus Messing in das Pflaster ein, erstmals – und damals zunächst ohne Genehmigung – im Jahr 1996 in Berlin-Kreuzberg. Es dauerte noch einige Jahre, bis die Idee in deutschen Gemeinden wohlwollend aufgenommen wurde. Inzwischen gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in 27 Ländern Europas Stolpersteine, unterschiedlich finanziert und behördlich genehmigt.
Bei der Abiturfeier des Goethe-Gymnasiums in Bensheim haben am Mittwoch 120 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Reifezeugnisse in Empfang genommen. Lediglich Tutoren und Schulleitung haben an der Veranstaltung teilgenommen, die wie schon im vergangenen Jahr in einer besonderen Dramaturgie stattgefunden hat: Die Absolventen waren auf die Mensa und die Sporthalle verteilt. Das Programm wurde in einer synchronisierten Video-Schalte in beide Räume übertragen. Auch Eltern, Freunde und Verwandte konnten sich von Zuhause aus in die Abschlussfeier einklinken.
Es habe etwas vom ZDF-Fernsehgarten, sagte Schulleiter Jürgen Mescher, der locker zwischen den benachbarten Örtlichkeiten hin- und her pendelte und so dem alternativen Format bei aller Distanz eine sehr unterhaltsame Note gab. Nichts wirkte bemüht oder künstlich, viele Schüler kommentierten das Fest als gelungene Variante angesichts der gegenwärtigen Situation. Die kleinen akustischen Hall-Effekte während der ersten Minuten waren schnell behoben.
Seit über 25 Jahren ist es am Goethe-Gymnasium üblich, dass alle Schüler*innen der neunten Klassen Exemplare des Grundgesetzes und der Hessischen Verfassung aus der Hand eines Mitglieds des Deutschen Bundestages erhalten. Da machte das Pandemie-Jahr keine Ausnahme: Bundestagsabgeordneter Till Mansmann (FDP) überreichte die Gesetzestexte, die von der Hessischen Landesregierung zur Verfügung gestellt werden, persönlich, wenn auch unter den „Hygienevorschriften für Schulveranstaltungen“:
So fand die Zeremonie, da nicht alle neunten Klassen gleichzeitig in der Mensa sein durften, zweimal statt. Und vorher wurde noch der Corona-Test gemacht. Da das gemeinsame Singen nicht möglich war, kamen die Europa-Hymne, das Hessenlied und die deutsche Nationalhymne zu Beginn der Veranstaltung „nur“ aus der Musikanlage.
Bundeswettbewerb der Fremdsprachen im Fach Englisch
Wer kennt das nicht, beim Spontaneinkauf feststellen zu müssen, dass man keine Tasche bei sich hat und auf Plastiktaschen zurückgreifen muss? Das war genau der Moment für die Schülerinnen der 6e, um mit ihrem Storyboard zum Kurzfilm „Climate change“ einzusteigen.
Eingerahmt in einer selbst gebauten Miniaturwelt werden flott Ideen zum Klimaschutz entwickelt: alltagstauglich und von jedem und jeder umsetzbar. Das Drehbuch überzeugend geschrieben von Vertreterinnen einer Jugend, die sich aktiv und engagiert für ihre Zukunft einsetzen. Was liegt da näher auf der Hand, seine Ziele gemeinsam auf einer Friday´s for Future Veranstaltung kundzutun?
In den letzten Wochen hat sich unser Deutsch-OK, unter Leitung von Frau Wassermann-Steffan, intensiv mit dem Thema "Liebeslyrik" auseinandergesetzt und Lyrik - durch alle Epochen hinweg - betrachtet, analysiert bzw. mit und an ihr gearbeitet.
Durch einen Artikel im Morgen-Echo wurden wir auf die diesjährige Leonce-und-Lena Preisträgerin, Katrin Pitz, aufmerksam und konnten sie glücklicherweise für eine Online-Lesung gewinnen, an der auch die Kurse von Frau Freudenberger und von Frau Dr. Lochbaum teilnahmen.
Trotz der Pandemie-Situation und gegen den allgemeinen Trend haben viele Schüler*innen des Goethe-Gymnasiums am 68. Europäischen Wettbewerb teilgenommen und zum Thema „Digital EU – and YOU?“ engagiert gearbeitet. Dieser Kreativitätsausbruch wurde jetzt mit zwei Bundespreisen, 23 Landespreisen und 15 Anerkennungen belohnt. In einer kleinen Feierstunde in der Mensa, die vom Team um Europakoordinatorin Martina Limp liebevoll ausgerichtet worden war, wurden die Sieger*innen geehrt. Der Kreisvorsitzende der Europa-Union Bergstraße, Wolfgang Freudenberger, nahm die Auszeichnung vor und überreichte Urkunden und großzügige Sachpreise.
Eine Gruppe aus dem Programm „GG.Genial“ des Goethe-Gymnasiums Bensheim“ hat einen Klassenpreis beim Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung gewonnen!
Der Schülerwettbewerb, der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier steht, hielt viele spannende Wahlaufgaben für die motivierten Goethe-Schülerinnen bereit. Aus Themen wie „Artenrettung“, „Nachbarn in Europa“, „Slow Fashion“, „Wohnen - Ein Luxusgut“ oder „Bewegen Idole und Vorbilder die Welt?“ konnten die Kinder und Jugendlichen thematisch wählen und legten sich damit zugleich auf eine Bearbeitungsweise wie die Erstellung von Infotafeln, eine multimediale Präsentation, ein Lapbook, einen Podcast, eine Bildergeschichte oder eine Infobroschüre fest.
Goethe-Schüler diskutierten mit EU-Abgeordneten über Migrationspolitik
Zum Abschluss der Europawoche diskutierten zwei Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Lena Düpont (EVP) und Charles Goerens (Renew Europe), mit den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des Goethe-Gymnasiums Bensheim über die Migrations- und Asylpolitik der EU. „Mehr Europa ist die Lösung“, darüber waren sich die Konservative und der Liberale schnell einig.
Konkrete Einblicke in die Situation von Asylsuchenden lieferten der ehemalige Goethe-Schüler Kristian Prewitz und Alexander Gaus von der Hilfsorganisation Rigardu e.V. Sie berichteten von ihren Erfahrungen in Flüchtlingscamps in Griechenland und auf dem Balkan. Schulleiter Jürgen Mescher begrüßte ferner Delegationen von zwei Schulen aus Luxemburg als Gäste und bedankte sich bei dem deutschen und luxemburgischen Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments, mit denen die Veranstaltung vorbereitet und umgesetzt wurde.
Bensheimer Bürgermeisterin und Erste Stadträtin sichten Architekturmodelle am Goethe
SchülerInnen aus den Kunstkursen der Oberstufe von Herrn Mayer haben sich mit der Marktplatzgestaltung Bensheims auseinandergesetzt. Nach dem Kennenlernen von theoretischen Grundlagen zur Architektur, zur Architekturgeschichte und der Besichtigung von regionaler Architektur haben sich Jugendliche aus der Oberstufe des Goethe-Gymnasiums mit der offenen Baulücke am Bensheimer Marktplatz beschäftigt.
Unter der Voraussetzung, dem lang geforderten Wunsch nach mehr Belebung des Marktplatzes nachzukommen, beschäftigten sich die SchülerInnen mit einer möglichen Nutzung eines zukünftigen Gebäudes und entwarfen daraufhin unterschiedliche Architekturmodelle.
Die Schüler*innen Frieda Scholz, Franziska Tönshoff, Amalia Pastré, Sophie Rückert, Adrian Kranyak, Lia Schaider und Lara Sophie Theissen belegten beim Wettbewerb der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung den zweiten Platz. Nun erhielten die glücklichen Gewinner*innen ihre wohlverdienten Buchpreise. Stolz nahmen die Jugendlichen jeweils die zwei Bücher „Nathan und seine Kinder“ sowie „Grüße und Küssen an alle - Die Geschichte der Familie von Anne Frank“ der Autorin Mirjam Pressler entgegen.
Passend zu den Buchpreise beschäftigten sich die Jugendlichen aus der neunten Klasse für den Wettbewerb im Rahmen von „GG.Genial“, der Begabtenförderung des Goethe-Gymnasiums, mit dem Thema „Jüdisches Leben in Hessen“. Die Schüler*innen bearbeiteten dafür einen Fragenkatalog, deren Antworten dann in Heften festgehalten und zusätzlich aufwendig gestaltet wurden.