Herausragende Leistungen trotz der Pandemie

Goethe-Gymnasium feiert PreisträgerInnen der Bundeswettbewerbe

GGB Filmcover 0605Jürgen Mescher strahlte über die erste Feier im laufenden Schuljahr – „und diese gleich mit so viel Erfolg und europäischem Enthusiasmus!“ In einer coronabedingt kleinen Ehrung am Goethe-Gymnasium Bensheim im Rahmen der Europawoche beglückwünschte der Schulleiter mit Johanna Volk und Cornelius Binzer Sieger in zwei hochkarätigen Wettbewerben: Cornelius hatte den 1. Preis der Deutsch-Französischen Gesellschaft und Johanna Volk den ersten Preis deutschlandweit im Übersetzerwettbewerb Juvenes Translatores gewonnen.

Johanna „Juanita“ hatte mit einer Übersetzung vom Spanischen ins Deutsche zum Thema „Schwierige Zeiten“ brilliert und Cornelius mit einer Präsentation über die Widerstandskämpferin Germaine Tillion die Jury überzeugt. Auf das beeindruckende Lebenswerk der Ethnologin, die als Inhaftierte im Konzentrationslager Ravensbrück eine Operette schrieb, mit ihrem Humor anderen das Leiden erträglich machte und sich später für Frauenrechte in Afrika einsetzte, war der Leistungskursler durch die gleichnamige französische Partnerschule in Castelnaudary aufmerksam geworden. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Marieke Brüns mit einer vielgelobten Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche trotz großer Konkurrenz in dem deutschlandweiten Wettbewerb mit insgesamt 2797 Teilnehmern. Vorbereitet wurden die Sprachtalente der Oberstufe von ihren Kursleiterinnen Sonja Sieling, Martina Limp und Ulrike Heitkämper.

Filmisches Glanzlicht trotz Pandemie

GGB Feierstunde 0605Dass die Wettbewerbe überhaupt stattfanden und mit Französisch, Englisch, Spanisch drei Fremdsprachen, die am Goethe unterrichtet werden, im Preisreigen vertreten waren, freute Europakoordinatorin Martina Limp besonders. Sogar noch einen drauf setzten da die Achtklässlerinnen Luise Clever, Anna Degen, Stina Heidemann und Elisabeth Meister - und ein besonderes Glanzlicht mit ihrem viersprachigen Film: „Ein interkulturell wertvoller Busabsturz“. Wie so etwas geht? Nun, nur dank der sprühenden Fantasie und Hartnäckigkeit der jungen Macherinnen! Die Schülerinnen waren entschlossen, selbst etwas zu tun und hatten den Bundeswettbewerb Fremdsprachen auf eigene Initiative entdeckt. Ihr Drehbuch beginnt mit Gitarrenmusik und einem Paukenschlag: Nach einem Busunglück irren vier Mädchen unterschiedlicher Herkunft und Sprachen allein umher und müssen sich nun miteinander verständigen, wobei Grace (Elisabeth Meister) immerhin 7 ½ Sprachen, darunter nebenbei Madagassisch, spricht und so zur Vermittlerin wird. Es kommt zu lustigen Missverständnissen und Verwechslungen, durch die jede Neues über die Kultur der anderen lernt – und auf diese Weise ihre Klischeevorstellungen korrigiert. Am Ende kommt es zu echter Verständigung und Freundschaft, welche die kulturellen Unterschiede überwindet.

Unglaublich: Alle Absprachen zum Film mussten in Videokonferenzen getroffen und die einzelnen Einstellungen voneinander getrennt aufgenommen werden, da Corona reale Treffen der Schülerinnen unmöglich machte; Luise vollbrachte beim Schnitt des zehnminütigen Formats wahre Höchstleistungen. Anna und Stina, beide mit zweisprachigem Hintergrund, brachten ihre Kenntnisse ein und halfen ihren Mitschülerinnen beim Erlernen von Italienisch und Schwedisch. „Sie haben kreative Lösungen gefunden und neben sprachlichem Können auch technisches Know-how unter Beweis gestellt. In dieser schwierigen Situation nicht die Motivation zu verlieren ist schon sehr beachtlich!", lobte Lehrerin Dr. Ines Bugert. Die Jury des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen honorierte den polyglotten Beitrag nicht nur für „außergewöhnliches Engagement unter den Bedingungen der Pandemie“, sondern auch für „außerordentliche sprachliche Kompetenz sowie Kreativität in der Anwendung von Sprache“ mit dem 2. Landespreis in der Gruppe. Damit nicht genug. Einen weiteren 2. Landespreis holte sich Elisabeth Meister im Solo-Wettbewerb mit ihrem Beitrag zu „Gutes Klima, schlechtes Klima“, in dem sie den Klimawandel aus der Sicht von drei Tieren reflektiert – auf Französisch.

Ute Ritter