Mathematik-Olympiade: Bensheimer Fünftklässler aus Landesebene erfolgreich

Levin Paproth hat keine Angst vor großen Zahlen

paproth landessieger mohDie Mathematik-Landesolympiade Hessen 2019 ging jetzt in Darmstadt ins Finale. An der Technischen Universität stellten sich 171 Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis Q4 zwei Tage lang den anspruchsvollen mathematischen Herausforderungen des Zentrums für Mathematik. Aus den besten Teilnehmern ab Jahrgangsstufe acht wählt eine Jury die Kandidaten aus, die das Land Hessen bei der Bundes-Olympiade vertreten, die vom 12. bis 15. Mai in Chemnitz stattfindet. Hessen gehörte in den vergangenen Jahren zu den stärksten Teams im Bundesentscheid.

Kollektives Knobeln

Levin Paproth ist dafür noch zu jung. Der Bensheimer besucht die 5. Klasse am Goethe-Gymnasium und erreichte in seiner Jahrgangsklasse in Darmstadt den ersten Platz. Mit 38 von möglichen 40 Punkten ein Top-Ergebnis für den Schüler. „Das hat viel Spaß gemacht“, so der erste Kommentar im großen Audimax, wo zahlreiche Gäste – darunter viele Eltern und Lehrer – die Siegerehrung begleitet haben.

„Hessens leistungsstärkste Mathe-Schüler haben sich insgesamt acht Stunden mit Mathematik beschäftigt“, lobte die Landesbeauftragte der Mathematik-Olympiaden Hessen, Astrid Stengel, alle Teilnehmer, die den dreistufigen Wettbewerb bis hierher geschafft hatten: Nach dem Hausaufgaben-Wettbewerb folgt eine vierstündige Klausur, die ebenfalls an der jeweiligen Schule geschrieben wird. Danach wählt die Projektleitung aus den besten Klausuren die Teilnehmer der Landes-Olympiade aus.

Seit 2002 richtet das Zentrum für Mathematik (ZFM) die Landesrunde im Auftrag des Hessischen Kultusministeriums durch. „Ein Dank gebührt auch den Eltern, die ihre Kinder bei diesem Wettbewerb unterstützen und sich heute mit ihnen freuen“, sagte Michael Meyer, stellvertretender Vorstandssprecher des ZFM. Meyer dankte den Projektleitern Astrid Stengel und Alexander Stengel für die Organisation der Veranstaltung, die einen großen Aufwand erfordert.

„45 Korrektoren haben beste Arbeit geleistet“, so Astrid Stengel bei der Siegerehrung. „Das sind genau die Köpfe, nach denen wir uns in den nächsten Jahren die Finger lecken werden“, so Professor Martin Kiehl vom Fachbereich Mathematik an der TU Darmstadt. Er lobte die große Motivation der Teilnehmer, sich an einem Wochenende freiwillig mit Mathematik zu beschäftigen. „Das habt ihr manchem Studierenden voraus.“

Im Audimax wurden die drei besten Schüler jeder Jahrgangsstufe besonders gewürdigt. Auch Levin Paproth strahlte mit den älteren Kollegen um die Wette. Studium und Beruf sind für ihn noch eine Gleichung mit zwei Unbekannten. An seinem Faible für Mathe dürfte sich aber so bald nichts verändern. Allein mit Zirkel, Lineal und einem (nicht programmierbaren) Taschenrechner hat er fast alle Aufgaben souverän gelöst.

Seminare zur Vorbereitung

Das ZFM bietet zur Vorbereitung spezielle Seminare an. Auch die Teilnahme an weiteren Wettbewerben des ZFM (Tag der Mathematik, Mathe-Treff 3456, Mathematikwettbewerb E und so weiter) sind gute Trainingsmöglichkeiten.

Begleitet wurde die Landes-Olympiade von Workshops und Vorlesungen. Nach der Rückgabe der Klausuren stieg die Spannung, wer es unter die besten Mathe-Cracks in Hessen geschafft hat. Professor Martin Kiehl betonte, dass der Spaß am Knobeln und Rechnen weitaus wichtiger sei als die finale Punktzahl. Insofern könne sich jeder einzelne Teilnehmer als Gewinner fühlen.