Aktionstag soll Viertklässlern den Übergang erleichtern / Rollenspiele und Alltagssituationen im Mittelpunkt
Spaß an Englisch mit Prinzessin Fizzyfuss
Ein kleines Theaterstück, verschiedene Spiele und ganz viel englisch sprechen: Die vierten Klassen der Schillerschule Bensheim und der Felsenmeerschule Reichenbach erwartete während des Aktionstags Englisch am Goethe-Gymnasium ein buntes Programm rund um das Thema Essen.
Die Grundschüler waren zu Beginn aufgeregt und überrascht, als sie am Goethe-Gymnasium überwiegend auf Englisch angesprochen wurden. Sie gewöhnten sich jedoch schnell daran und wurden von den Kindern der Klassen 5e und f, mit denen sie die Doppelstunde verbrachten, tatkräftig unterstützt.
Abiturienten spielen Theater
Jedem Grundschulkind wurde ein Fünftklässler zugelost. Anschließend stellten sich die beiden Fragen auf Englisch, um einander besser kennenzulernen. Wenn den jüngeren Schülern dabei die englischen Begriffe fehlten, antworteten sie erst auf Deutsch. Die Gymnasiasten übersetzten die Sätze dann für die Besucher, wodurch die Kinder neue Wörter und Sätze lernten. Es wurde dabei viel gelacht und die eine oder andere Gemeinsamkeit festgestellt.
Nach der ersten Nervosität und der ersten gelösten Aufgabe konnten die Schüler ihre angestaute Energie während eines Bewegungsspiels, das sich natürlich auch um englische Begriffe drehte, abbauen.
Ruhiger wurde es dann wieder, als Abiturienten aus der Theater AG am Goethe-Gymnasium die Viert- und Fünftklässler besuchten und ihnen eine kurze Szene vorspielten, in der Princess Fizzyfuss und das Monster Munch ein Restaurant besuchen. Dabei hatte Munch so großen Hunger, dass es alles essen wollte – vom Tisch über die Speisekarte bis hin zur Serviette. Fizzyfuss erklärte dem Monster darauf hin, was es essen könne und was nicht. Nach der tollen Darbietung applaudierten die Kinder begeistert.
Anschließend versuchten sich die Kinder selbst in gemischten Gruppen bei einem Rollenspiel daran, in einem Restaurant Speisen und Getränke zu bestellen. Dabei antwortete die neunjährige Alia auf die Frage, wie ihr der Tag am Goethe-Gymnasium gefalle: „Ich finde es toll, dass wir hier Spiele machen und so viel Englisch sprechen – auch wenn es viel mehr Englisch ist, als ich vorher erwartet habe.“
Seit 2004 findet der Projekttag einmal pro Jahr an den meisten weiterführenden Schulen in Bensheim statt und wird durch die Projektgruppe Englisch koordiniert. Die Englischlehrer der weiterführenden Schulen sowie der Grundschulen, die an dem Aktionstag Englisch teilnehmen, treffen sich drei bis vier Mal pro Jahr. Während dieser Zusammenkünfte tauschen sich die Pädagogen über Methoden aus und erarbeiten gemeinsam die Themen für die Aktionstage.
Fülle an neuen Vokabeln
„Generell sollen während des Projekttags Alltagssituationen im Mittelpunkt stehen“, erklärt Anja Bockrath, Englischlehrerin am Goethe-Gymnasium und Leiterin der Projektgruppe Englisch.
Der Aktionstag Englisch sei dabei eine tolle Gelegenheit für Lehrer, Grundschüler und Eltern. „Der Aktionstag soll dabei helfen, den Viertklässlern den Übergang an die weiterführenden Schulen zu erleichtern“, betont Bockrat. Der Englischunterricht in den Grundschulen sei vor allem von Sprechen und Zuhören geprägt. In der fünften Klasse würden die Schüler dann auf einmal mit viel mehr Schrift konfrontiert.
„Die Kleinen sind besonders am Anfang erst einmal damit beschäftigt, die Wörter richtig abzuschreiben und sich die Fülle an neuen Wörtern, die sie lernen müssen, zu merken“, weiß die Englischlehrerin aus Erfahrung. Der Aktionstag biete den Grundschülern die Chance, ohne Druck in den Englischunterricht der Großen reinzuschnuppern. Auch den Eltern könnten mit diesem Projekt Sorgen genommen und Mut gemacht werden, damit sie gemeinsam mit ihren Kindern dem Neustart an der weiterführenden Schule mit Freude entgegenblicken können.
Aber auch den Englischlehrern von den weiterführenden Schulen helfe der Aktionstag. „Dadurch sehen wir, noch bevor die Kinder überhaupt an unsere Schule kommen, wie weit sie bereits in Englisch sind und welches Wissen sie mitbringen werden.“
© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 01.02.2020