Europa-Preisträger am Bensheimer Goethe-Gymnasium geehrt

Emma Renee Groß (BUNDESPREIS)Zur BILDERGALERIE...

Dass es beim Europäischen Wettbewerb Preise „abräumt“, ist für das Bensheimer Goethe-Gymnasium wahrscheinlich schon gewissermaßen Normalität, zumal es als Europaschule regelmäßig mit großem Engagement daran teilnimmt. In diesem Jahr wurde der von der Europäischen Bewegung Deutschland getragene Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zum 69. Mal ausgetragen – und das „Goethe“ brachte noch mehr Preise nach Hause als üblich.

An der Schule waren eine Bundessiegerin und 23 Landessiegerinnen und -sieger zu verzeichnen, die in der Mensa der Schule geehrt wurden, bevor ein Teil der Ausgezeichneten in einigen Tagen auch im Wiesbadener Landtag Urkunden erhalten wird. Als weitere Bensheimer Schule hatte die Karl-Kübel-Schule am Wettbewerb teilgenommen und sechs Preise gewonnen.

Das Motto in diesem Jahr lautete „Nächster Halt: Nachhaltigkeit“. In nach Altersklassen gestaffelten Modulen galt es, unter jeweils mehreren gestellten Themen eines auszuwählen und völlig frei zu bearbeiten – als Malerei, Collage oder Text, als Musik- oder Theaterstück, aber auch als Street Art oder Social-Media-Arbeit.

Die im Goethe prämierten Beiträge waren – wie 89 Prozent aller eingereichten Arbeiten – allesamt unter der Kategorie der bildenden Kunst zu verorten und von den jeweiligen Kunstlehrern betreut worden.

Der Kreisvorsitzende der Europa-Union Wolfgang Freudenberger überreichte den Schülern ihre Urkunden und Büchergutscheine. Er dankte den beteiligten Lehrkräften Ute Ritter und Gregor Mayer für ihr Engagement und gratulierte den Schülerinnen und Schülern zu ihren erfolgreichen, außerhalb des regulären Unterrichts erbrachten Leistungen. Freudenberger verwies auf den besonders großen Anklang, den das diesjährige Motto gefunden habe. Dieser schlug sich in 58 000 Teilnehmern bundesweit nieder und regte ein breites Spektrum an Gestaltungen an, die vom Ausdruck der Hoffnung bis hin zu Kritik und schlimmen Befürchtungen reichten.

Die ausgezeichneten Werke wurden in der Mensa mit einer kleinen Ausstellung und per Beamer präsentiert und von den Schülerinnen und Schülern kommentiert. Zu dem Thema „Was krabbelt und fliegt denn da?“ zeigten Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 c, d, und e Insekten in ihrem natürlichen Lebensraum und dessen Gefährdung, aber auch die Bedeutung der Insekten für den Menschen. Prämiert wurden hier die Arbeiten von Elia Canoglu, Petra Dobricic, Katharina Hofer, Iva Kreidemacher, Margo Leuthäußer, Carla Stefes, Ximena Vicke Garcia und Annalena Steinhoff.

Die weiteren Preise gingen an Lernende der Oberstufe. Einen Bundespreis errang Emma Renée Groß, die sich auf Schulreise befand und ihr Bild nicht persönlich erläutern konnte. Ein von ihr verfasster Text erklärte, warum sie sich für das Thema „Alles für wenige Euro: Schrank, Shirt und Schnitzel” entschieden hatte: „Interessant an dieser Idee finde ich die Schattenseite, – gerade für unsere Umwelt – die durch unseren überschwänglichen Lebensstil entsteht. […] Sehr wichtig an diesem Motiv war mir das Meer, da ich die Verschmutzung der Weltmeere für ein zentrales Problem halte und ich das Meer sehr liebe.“ Ihr Bild zeigt ein Kind, das die schöne blaue Meeresoberfläche wie eine Decke anhebt und den Blick auf all den Unrat freigibt, der das Wasser verschmutzt, darunter eine Tonne mit radioaktivem Müll und tote Fische.

Wie die Arbeit der Bundespreisträgerin beeindruckten auch die Bilder der Landespreisträger nicht nur mit gut gebauten Kompositionen und überzeugenden Motiven, sondern auch durch die Erläuterung ihrer dem Bild zugrunde liegenden Überlegungen, etwa zu den Themen Kinderarbeit, Greenwashing und Europa. Landespreisträger wurden János Beckmann, Amelie Fink, Laetitia Halfmann, Norman Speth, Greta Boy, Alicia Hesse, Dominik Plaschke, Victoria Sass und Erik von Bülow.

Weitere Erfolge

Im Rahmen der Preisverleihung galt es, noch weitere Erfolge zu würdigen: Im Bundeswettbewerb Fremdsprachen hatte Elisabeth Meister mit einem Solo-Beitrag teilgenommen und wurde mit einer Siegerurkunde als eine der besten Teilnehmenden aus ganz Deutschland geehrt. Betreut von Französischlehrerin Martina Limp hatte sie ein Video gedreht und mit einem selbst gesprochenen französischen Text unterlegt. Sie schildert, wie ein kleines Lächeln zunächst das Baby einer in der übervollen Straßenbahn gestressten Mutter beruhigt und diese wiederum mit diesem Lächeln die ganze Welt „infiziert“ und verändert.

Ausgezeichnet wurde auch ein englischsprachiger Filmbeitrag zum Thema Mobbing und Ausgrenzung, der von einem Team der Klasse 7d unter Betreuung von Anja Bockrath eingereicht worden war.

Großes Engagement im Bereich Fremdsprachen hatten daneben alle Schülerinnen und Schüler gezeigt, die trotz der durch die Pandemie bedingten Erschwernisse ein „DELF“ (Diplôme d’Etudes en langue française) nach dem weltweit anerkannten Zertifizierungsprogramm für die französische Sprache errangen. Martina Limp wies dabei auf den besonderen Ehrgeiz einer Gruppe aus den 9. Klassen hin, die dabei die anspruchsvolle Leistungsstufe B1 angestrebt und alle bestanden hatten.