Wir diskutieren mit unserem Bundestagsabgeordneten über Teams

Schüler der Klasse 9f des Goethe-Gymnasiums treffen sich virtuell mit Till Mansmann MdB/FDP

Diskussion Till Mansmann Bundestagsabgeordneter„Wenn wir uns schon nicht persönlich treffen können, dann laden wir doch einen Abgeordneten ein“ meint Frederik vom Vorbereitungsteam. Der „Wahlkreisbergstraße wird von drei Abgeordneten im Bundestag vertreten, da müssen wir uns entscheiden“ wandte Chiara ein. Als Schule müssen wir darauf achten alle Parteien möglichst gleich zu berücksichtigen war dann die Maxime. Da Herr Dr. Meister letztes Jahr die Grundgesetzübergabe machte und Frau Lambrecht für dieses Jahr eingeplant war, wurde Herr Mansmann angefragt.

Ein Vorbereitungsteam setzte sich mit Herrn Mansmann in Verbindung und bereitete anschließend die Diskussion vor. Die Themen und Aufgaben wurden in der Klasse besprochen und verteilt. Solch eine Veranstaltung müsste für mehrere Schüle*innen zugänglich sein, war die einhellige Meinung. Mit dieser Argumentation kam noch ein PoWi-Kurs aus der E-Phase hinzu.

Chiara Lammenett übernahm die Moderation und wurde zu den einzelnen Themenbereichen von Maike Habel, Alea Kulick, Frederik Buric und Michel Laurendi unterstützt. Schulleiter Herr Mescher begrüßte Herrn Mansmann und bedankte sich bei der Klasse für die Organisation dieses virtuellen Treffens.

Ausgehend von der persönlichen Intention sich in der Politik aktiv zu engagieren erläuterte Herr Mansmann seinen politischen Werdegang und beantworte auch die Fragen zur familiären Belastung zwischen Bundestag- und Wahlkreispräsenz.

„Politik ist ein unmenschliches Geschäft“ begann Herr Mansmann seine Ausführungen zu den persönlichen Belastungen durch sein Engagement für die FDP. Da ein Großteil seiner Freunde nicht der FDP angehört ist es manchmal schwierig diese Freundschaften zu pflegen. „Wenn man mit anderen Menschen diskutiert, muss man auch immer davon ausgehen, dass der Gesprächspartner Recht haben kann“ sagte Herr Mansmann um dann zu erläutern, dass es wichtig sei die divergierende politische Meinung von der sie vertretenden Person zu trennen um ein miteinander zu ermöglichen. So sei es auch wichtig, dass nicht eine Partei alleine das Sagen habe, sondern dass Koalitionsregierungen ein breiteres Spektrum der Bürgerschaft abbilden.

Besonders interessiert war die Klasse an der „Handhabung des freien Mandats“. Hierzu gab Herr Mansmann unumwunden zu, dass er bereits mehrfach nicht mit seiner Fraktion gestimmt habe, wenn es nicht seinen Überzeugungen entsprach. Dies sei zwar schwierig zu kommunizieren, würde aber akzeptiert.

Dem Klimaschutz räumte Herr Mansmann eine hohe politische Priorität ein, aber wies gleichzeitig darauf hin, dass es ökologisch nur vorwärts gehen könne wenn es auch ökonomisch abgesichert sei. Bei der Digitalisierung „fehlt es in Deutschland an einer Aufbruchstimmung“ meinte Herr Mansmann und führte dies auch auf die fehlende Einbindung der freien Wirtschaft in die Infrastrukturprojekte und eine Zersplitterung der Zuständigkeiten auf staatlicher Seite zurück. Dies habe dazu geführt, dass Deutschland gegenüber vergleichbaren Ländern etwa zehn Jahre im Rückstand sei.

„Warum sachgrundlose Befristungen bei Arbeitsverträgen angeblich den wirtschaftlich Schwächeren helfen“ wollte Anton Steiner gerne von Herrn Mansmann wissen. Dieser erklärte, dass eine möglichst große Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt benötigt werde, und dass eine Befristung von Arbeitsverhältnissen vielen Arbeitssuchenden die Möglichkeit auf einen Arbeitsplatz ermögliche den sie ohne Befristung nicht erhalten hätten. So wäre dies einer Förderung des Arbeitsmarktes dienlich.

Auf das Engagement von Herrn Mansmann für die deutsch-armenische Partnerschaft bezogen sich die überwiegenden Fragen aus dem PoWi-Kurs der E-Phase.
„Zum deutsch-armenischen Forum kam ich durch den Vater eines ehemaligen Schülers des Goethe-Gymnasiums, dieser ist armenischer Honorarkonsul“ erläuterte Herr Mansmann. Sein Engagement für Armenien sei auch darin begründet, dass es sich hierbei um einen demokratischen Staat handele.

Besonders gefallen hat an dieser Veranstaltung, dass man ungezwungen über die verschiedenen Themen diskutieren konnte und zum Schluss noch die Möglichkeit bestand eigene kurze Fragestellungen einzubringen.